Paktikum bei der ANU Hessen e.V. – ein Interview mit Einblicken

Paktikum bei der ANU Hessen e.V. – ein Interview mit Einblicken

Von Mitte Mai bis Ende Juli 2024 hat Lena Tögel, Studentin der Politikwissenschaften, bei uns von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Hessen e.V. ein Teilzeit-Praktikum absolviert. Was ein solches Praktikum bei uns im Landesverband beinhalten kann und was einen dabei sonst noch erwartet, das verrät uns Lena in einem Interview mit Vereinsgeschäftsführerin Jennifer Gatzke.
 
Jennifer Gatzke: Lena, für uns war dein Praktikum eine Prämiere. Du warst unsere aller erste Praktikantin, daher waren wir auch etwas nervös, ob alles so klappen wird, wie du und wir es uns erwartet haben. Wie ist dein Fazit zum Praktikum?

Lena: Das Praktikum bei der ANU Hessen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte zahlreiche Erfahrungen und Eindrücke sammeln, die mich lange begleiten werden. Ich habe Einblick in einen für mich völlig neuen Bereich bekommen. Mir war zuvor nicht bewusst, wie vielfältig Projekte und Handlungsfelder einer Bildung für nachhaltiger Entwicklung sein können. Ich habe mich beworben, um zu sehen, wie Interessensvertretung, auch in Form von Projekten, in der Praxis umgesetzt wird und wie der Arbeitsalltag im Verein aussieht. Ihr habt mir die Möglichkeit gegeben, an vielen verschiedenen Veranstaltungen und Projekten aktiv teilzunehmen und dabei all meine Fragen beantwortet.
 
Jennifer Gatzke: Du konntest während deines Praktikums ja in ganz unterschiedliche Projekte, Formate und Themen reinschnuppern. Was davon war dein Highlight während des Praktikums und warum?

Lena: Es gab für mich mehrere sehr interessante Veranstaltungen, an denen ich teilnehmen durfte. Ein besonderes Highlight war sicherlich mein erster Tag bei der ANU Hessen, an dem du mir einen großen Vertrauensvorschuss entgegengebracht hast und ich dich zu einem Lobbygespräch mit Abgeordneten der CDU im hessischen Landtag begleiten durfte. Die Erfahrung, ein solches Gespräch zu beobachten, hat mir ein völlig neues Verständnis für die Möglichkeiten und Herausforderungen der zivilgesellschaftlichen Lobbyarbeit gegeben.

Mit weiteren Veranstaltungen wie dem Workshop zur nachhaltigen Verwaltung in Kommunen und dem RENN.west Länderforum Nachhaltigkeitshaushalte sowie durch die Projekte zu den Nachhaltigkeitsstrategien verschiedener Bundesländer und Kommunen habe ich Einblicke in die Nachhaltigkeitspolitik auf allen politischen Ebenen erhalten. Das hat mein persönliches Bild vom Alltag der Nachhaltigkeitspolitik sehr erweitert.

Aber auch die Einblicke in die Praxis der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung, etwa bei den Workshops zum Projekt „Berufe machen Zukunft“ mit Hannah und Aylin, haben tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Besonders interessant fand ich hier die Methoden der Wissensvermittlung und wie sie trotz Einschränkungen wie Sprachbarrieren erfolgreich angewendet werden konnten sowie die Berichte von Multiplikatoren-Erfahrungen aus deren Alltag in der Berufsorientierung.
 
Jennifer Gatzke: Gab es sonst noch etwas, das dich besonders fasziniert oder beeindruckt hat?

Lena: Vor meinem Praktikum wusste ich nicht, wie vielfältig die Handlungsmöglichkeiten eines Vereins wie der ANU Hessen sind. Die Arbeit hat mir Hoffnung dafür gegeben, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich in allen Lebensbereichen für Veränderung zu engagieren.

Ebenso hat mich der allgegenwärtige Optimismus beeindruckt. Statt sich beispielsweise von gekürzten Projektmitteln oder einem knappen Zeitrahmen frustrieren zu lassen, arbeitet ihr an konstruktiven Lösungen, um das Projekt dennoch umzusetzen, weil ihr für das Ziel brennt.
 
Jennifer Gatzke: Ein Praktikum soll ja Orientierung geben und es soll die Möglichkeit geben, neue Fähigkeiten zu erproben oder an sich selbst zu entdecken. Gibt es etwas, was du neu gelernt hast oder was du über dich selbst neu gelernt hast?

Lena: Das Praktikum hat mich dazu motiviert, mein weiteres Studium in eine ähnliche Richtung auszurichten und im Master Umweltwissenschaften auch die naturwissenschaftlichen Hintergründe verstehen zu lernen, um im Beruf interdisziplinär arbeiten zu können. Durch meine Zeit bei der ANU Hessen hat sich meine Ansicht, dass es vernetztes Denken und interdisziplinäre Kooperation benötigt, um eine gute Zukunft schaffen zu können, weiter verstärkt.
 
Jennifer Gatzke: Dank der positiven Erfahrungen mit dir und deinem Praktikum wollen wir nun häufiger Menschen die Chance geben, in unsere Arbeitsbereiche hineinzuschnuppern. Gibt es da etwas, was du künftigen Praktikant*innen mit auf den Weg geben wollen würdest? Wie würdest du beschreiben, was ein/eine Praktikant*in bei der ANU Hessen erwartet?

Lena: Ein Praktikum bei der ANU Hessen bietet unglaublich vielfältige Einblicke in für viele Berufe relevante Bereiche wie Projektakquise, Veranstaltungskoordination und Vernetzungsarbeit. Durch den freundlichen Umgang habe ich mich bereits am ersten Tag wertgeschätzt und als Teil des Teams gefühlt. Bei Unklarheiten braucht man sich nicht zu scheuen, jemanden zu fragen, da alle hilfsbereit sind und Interesse, neue Ideen und Kreativität positiv aufgefasst werden.

Ich empfehle zukünftigen Praktikant*innen, die vielen Möglichkeiten zu nutzen, beispielsweise Veranstaltungen zu begleiten und dadurch Kontakt zu unterschiedlichen Akteuren zu erhalten. Wenn man Interesse an einem bestimmten Bereich oder Projekt hat, sind die Mitarbeiter*innen meiner Erfahrung nach sehr bereit, tiefere Einblicke oder Teilnahme zu ermöglichen.