RENN.west N-Lounge: BNE in politischen Strukturen stärken

Am 25. September 2024 fand im Schwurgerichtsaal des Heimathafens Wiesbaden die RENN.west N-Lounge zum Thema “Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in politischen Strukturen” statt. Rund 60 Teilnehmende, darunter BNE-Akteure, Vertreterinnen und Vertreter aus Bildung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, kamen zusammen, um zu diskutieren, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker in politischen Entscheidungsprozessen verankert werden kann. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch über aktuelle Herausforderungen und Chancen, insbesondere für das Bundesland Hessen.

Die Koordinatorin von RENN.west Hessen und Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V. Jennifer Gatzke, moderierte die Veranstaltung und führte die Teilnehmenden durch die thematische Vielfalt des Tages. Die besondere Atmosphäre im Heimathafen bot den idealen Rahmen für anregende Gespräche und Ideen zur Verankerung von BNE in der Politik.

Im Anschluss an die N-Lounge feierte die ANU Hessen e.V. ihr 25-jähriges Bestehen, unterstützt durch ein Grußwort von Kristine Exner, Abteilungsleiterin im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Exner betonte die Rolle von BNE für eine gerechte Gesellschaft und unterstrich die Notwendigkeit von Kooperationen und langfristigen Projekten, um nachhaltige Bildungsinitiativen zu fördern. Auch der hessische BNE-Pakt und die Förderung von Klimabildungsprojekten wurden als wichtige Instrumente hervorgehoben, die in Hessen zur Stärkung von BNE beitragen.

Impulsvortrag von Christoph Schönherr: BNE im Kontext politischer Führung

Christoph Schönherr vom Institut Futur der Freien Universität Berlin präsentierte im Rahmen eines Impulsvortrags die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur BNE-Verankerung in politischen Dokumenten und Strategien. Die Analyse zeigte, wie BNE in Koalitionsverträgen, Bildungsgesetzen und Nachhaltigkeitsstrategien auf Bundes- und Landesebene vertreten ist. Schönherr verwies auf Hessen als Vorreiter in Deutschland, das BNE bereits 2017 im Schulgesetz verankerte. Allerdings sei eine stärkere Verankerung auf kommunaler Ebene notwendig, um die Wirkung von BNE weiter zu entfalten.

Themen der Podiumsdiskussion und Fachrunden

In der anschließenden Diskussion sowie in drei Fachrunden wurden verschiedene Themen zur Stärkung der BNE in politischen Strukturen vertieft:

  • Fachrunde 1 beleuchtete BNE als Element der kommunalen Nachhaltigkeitsarbeit. Bürgermeister Patrick Kunkel aus Eltville berichtete über Ansätze zur Verankerung nachhaltiger Entwicklung in der kommunalen Verwaltung und hob die Bedeutung klarer Kommunikationsstrategien hervor.
  • Fachrunde 2 widmete sich der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure. Die Teilnehmenden diskutierten die Herausforderung, die Sichtbarkeit von BNE im politischen Raum zu erhöhen und dafür Netzwerke als Vermittler und Kompetenzzentren zu nutzen.
  • Fachrunde 3 behandelte die Bedeutung von Indikatoren und Zielvorgaben zur Messung von BNE-Erfolgen. Es wurde deutlich, dass standardisierte Indikatoren und eine kontinuierliche Ressourcenbereitstellung für die Umsetzung zentral sind.

Fazit und Ausblick

Die N-Lounge machte deutlich, dass die strukturelle Verankerung von BNE eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Bildungseinrichtungen und Zivilgesellschaft ist. Die Veranstaltung bot hier nicht nur Raum für Vernetzung und Austausch, sondern formulierte auch konkrete Handlungsansätze, um BNE als Querschnittsthema in Hessens politische Agenda zu integrieren. Die Erkenntnisse und Impulse des Tages sollen in zukünftige Strategien einfließen und den Ausbau von BNE-Strukturen in Hessen unterstützen.

Bericht als pdf herunterladen

Beirat im Projekt „Sozial-ökologische BNE im Sachunterricht der Grundschule“

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir nun Teil des Beirats im Projekt “Sozial-ökologische Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sachunterricht der Grundschule” sind. Das Projekt wird vom Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung der Universität Kassel und dem Arbeitsbereich Sachunterricht und seine Didaktik an der Humboldt-Universität zu Berlin umgesetzt und zielt darauf ab, den Nachhaltigkeitsgedanken im Grundschulunterricht zu verankern.

Die Projektpartner*innen kooperieren im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und entwickeln dazu gemeinsam mit Studierenden, Lehrkräften und außerschulischen Partner*innen Bildungseinheiten für die Grundschule mit einem besonderen Fokus auf individuelle und kollektiv-politische Handlungsmöglichkeiten im Bereich Biodiversitäts- und Klimaschutz. Ziel dieser Bildungsangebote ist es, die schulische Praxis im Bereich BNE im Sachunterricht von Grundschulen zu verbessern.

Unsere Aufgabe im Beirat ist es, insbesondere die Perspektive der außerschulischen Bildung in das Projekt einzubringen, um den Kindern praxisnahe Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers zu ermöglichen und so die Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Lernorten zu stärken.

Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) und des UNESCO-Programms BNE 2030. Gefördert wird das Projekt im Zeitraum von Juni 2024 – 30. Juli 2026 durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

 

Weitere Informationen:

Sozial-ökologische Bildung an Grundschulen

Auftakttagung an der Uni Kassel

Fachtag Berufsorientierung für die Energiewende in Hessen – Erfahrungen, Verstetigung und Zukunftsperspektiven

Die ANU Hessen veranstaltet einen Fachtag zu „Berufsorientierung für die Energiewende in Hessen –Erfahrungen, Verstetigung und Zukunftsperspektiven“ am 02.12.2024, von 9:30- 16:00 Uhr in Wiesbaden.

Seit November 2022 sensibilisieren und begeistern wir Jugendliche in Hessen mit unseren interaktiven Berufsorientierungsangeboten für Energiewende-relevante Berufe im Projekt Energiewende-Held*innen, dafür durften wir auch im September den hessischen Staatspreis für innovative Energielösungen in der Kategorie Nachwuchs entgegennehmen. Das Projekt ist 2024 in die dritte Runde gestartet und ein weiterer Praxispartner ist mit einem Berufsorientierungsangebot mit dabei.

Auf diesem Fachtag möchten wir uns mit Ihnen vertieft über die Rolle der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Berufsorientierung und die Potenziale außerschulischer Bildungseinrichtungen mit BNE-Schwerpunkt als neue Partner der Berufsorientierung austauschen, von gesammelten Erfahrungen und Erfolgen berichten sowie gemeinsam mit Ihnen in multiperspektivischer Zusammenarbeit Strategien für eine Verstetigung solcher und weiterer Angebote in Hessen entwickeln.

Wer kann teilnehmen?

Wir begrüßen eine möglichst multiperspektivische Teilnehmendenschaft, in der alle Akteur*innen mit Interesse oder Berührungspunkten zu den Themen Berufsorientierung, Übergangsmanagement Schule-Beruf, Sensibilisierung für Energiewende-relevante Berufe, Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung für die Energiewende sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung herzlich eingeladen sind. Ob aus Wirtschaft, Bildung, Verwaltung oder Zivilgesellschaft.

Bitte um verbindliche Anmeldung

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Wir bitten Sie um eine verbindliche Anmeldung. Die Teilnahme an der Tagung inkl. Verpflegung ist für Sie kostenfrei.

Wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme.

Hier geht es zur Anmeldung
Hier geht es zum Tagesprogramm

Informationen zur Veranstaltung:

Wann: 02.12.2024, 9:30 – 16:00 Uhr
Wo: Mainzer Str. 118, Wiesbaden

Start der Klimabildungslandschaften in Hessen

Bildung und Kommunikation zu Klimaschutz spielen eine entscheidende Rolle bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Auf dieser Grundlage haben seit Juli 2024 hessenweit fünf Klimabildungslandschaften (KBL) des Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ihre Arbeit aufgenommen: Die Klimabildungslandschaften Frankfurt, Wiesbaden, Vogelsbergkreis, Marburg-Biedenkopf sowie Kassel und Umland. Sie sind eine zentrale Maßnahme des Klimaplans Hessen im Bereich Bildung und Forschung.

Worum geht‘s?

Eine Klimabildungslandschaft dient der akteursübergreifenden Zusammenarbeit zum Erreichen von gemeinsamen Zielen auf lokaler Ebene. Formale und non-formale, außerschulische Bildungsakteure, zivilgesellschaftliche Initiativen, Unternehmen, kommunale Vertreter*innen und engagierte Bürger*innen vernetzen sich, um Klimaschutz und Klimafolgenanpassung mit Kommunikations- sowie Bildungsangeboten und -prozessen zu fördern.

Was sind die konkreten Ziele?

Die Klimabildungslandschaften möchten durch Bildungs- und Kommunikationsprozesse den lokalen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsziele des Klimaplan Hessen erhöhen und damit zu einem klimaneutralen Hessen beitragen. Dafür verfolgen sie folgende Einzelziele:

Ziel 1: Stärken der Klimabildungsakteure, -einrichtungen und -strukturen
Ziel 2: Informieren zu Klimabildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten
Ziel 3: Bewusstmachen von (regionalen) Klimaschutz- und Klimafolgenbedarfen
Ziel 4: Unterstützen regionalen Engagements
Ziel 5: Sensibilisieren für Handlungsmöglichkeiten

Wer ist Ansprechpartner vor Ort?

Jede KBL wird im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt von lokalen Akteuren koordiniert. Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung ist Teil der Koordination der Klimabildungslandschaft Marburg-Biedenkopf sowie der Klimabildungslandschaft Kassel und Umland.

Kassel und Umland

Die Stadt Kassel mit ihrem Amt für Schule und Bildung ist gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Hessen e.V. Koordinationsstelle und Ansprechpartnerin für die Klimabildungslandschaft Kassel und Umland. Beide arbeiten über die Projektlaufzeit hinweg inhaltlich vor allem zu Themen der Ernährungsbildung mit der Koordination des BNE-Netzwerks Nordhessens zusammen. Träger des Netzwerks ist der Weltgarten Witzenhausen.

Weitere Informationen zur Klimabildungslandschaft Kassel und Umland

Bei Interesse an der Arbeit oder den Beteiligungsmöglichkeiten der Klimabildungslandschaft der Region wenden Sie sich bitte an Isabell Müller (Isabell.Mueller@kassel.de, 0561/787-4278).

Marburg-Biedenkopf

In Marburg-Biedenkopf arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Hessen e.V. mit dem kollektiv von MORGEN e.V., Träger des dortigen BNE-Netzwerks „Nachhaltig Lernen Region Marburg“, zusammen. Beide sind Koordinationsstelle und Ansprechpartnerin für die Klimabildungslandschaft Marburg-Biedenkopf.

Weitere Informationen zur Klimabildungslandschaft Marburg-Biedenkopf

Bei Interesse an der Arbeit oder den Beteiligungsmöglichkeiten der Klimabildungslandschaft der Region wenden sich bitte an Ann-Marie Weber (kbl@bne-marburg.de, 0160/97235877).

Was ist geplant?

Geplant sind während der Projektlaufzeit bis Ende 2027 in beiden Klimabildungslandschaften unter anderem

  • der Aufbau von Vernetzungsmöglichkeiten und Multi-Akteurspartnerschaften,
  • die Durchführung von Fortbildungen zu Klimabildungsthemen,
  • öffentliche Veranstaltungen z.B. in Kooperation mit „Klima auf Tour“
  • die Bereitstellung von Informationen zu Klimabildungsangeboten und -akteuren der Region
  • und weitere Formate wie Peer-Learning oder Ideenwerkstätten zur Entwicklung neuer Projektvorhaben.

Auf überregionaler Ebene sind über den Projektzeitraum hinweg die KBL-Koordinationsstellen im engen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) Klimabildung. Die IMA Klimabildung ist ein Gremium aus verschiedenen Landesministerien und -einrichtungen, die Bildungsmaßnahmen im Bereich Klimaschutz verantworten und diese in die Klimabildungslandschaften mit einbringen. So sollen auch diese überregionalen Angebote vor Ort in den Klimabildungslandschaften bekannt gemacht werden.

 

Besondere Qualifikationen im Team:
Qualifizierung Bildungslandschaftsmanager*in BNE

Ausgezeichnet: ANU Hessen e.V. – Multiplikator_innen-Netzwerk

Ausgezeichnet: ANU Hessen e.V. – Multiplikator_innen-Netzwerk Schuljahr der Nachhaltigkeit ist Vorbild für Nachhaltigkeit

Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission verliehen

Am 28. Juni 2024 haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vergeben. Die Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Frau Dr. Andrea Ruyter-Petznek und Herr Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, zeichneten 21 Akteurinnen und Akteure für ihr herausragendes Engagement aus. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten der Stadthalle Aschaffenburg statt. Die ausgezeichneten Initiativen erreichen Menschen mit innovativen Bildungsangeboten, Inhalten und Ideen und befähigen Lernende, aktiv und verantwortungsvoll an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.

Das ANU Hessen e.V. – Multiplikator_innen-Netzwerk Schuljahr der Nachhaltigkeit überzeugte die Jury durch ein beispielhaftes Engagement für BNE und einen besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und erlangte somit die Auszeichnung zum 4. Mal in Folge.

Die ANU Hessen e.V. auf der BNE-Akteurskarte: ANU Hessen e.V. – Multiplikator_innen-Netzwerk Schuljahr der Nachhaltigkeit | Deutsche UNESCO-Kommission

Hintergrund
Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft einsetzen.

Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken.

In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Das 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, die strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungssystem voranzubringen. In Deutschland wird BNE auf der Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung umgesetzt.

Weitere Informationen

BNE-Portal
BNE-Auszeichnungen
Nationaler Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Pressekontakt
Carmen.Maier@anu-hessen.de

Das Schuljahr der Nachhaltigkeit ist ein Projekt des

Nachbericht Kompakttermin am 12.6.2024

Bildungslandschaften für gute Zukunft: Raus aus unserer (Nachhaltigkeits-)Blase! Diversität als Chance für Netzwerke und Bildungslandschaften 2024

Am 12.6.2024 fand ausgerichtet von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V., als Beitrag zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit im Rahmen des Projektes RENN.west, ein mehrstündiger Kompakttermin „Bildungslandschaften für gute Zukunft“ statt. Insgesamt nahmen 30 Koordinator*innen und Mitglieder aus kommunalen und zivilgesellschaftlich getragenen Bildungslandschaften und Bildungsnetzwerken an dem Kompakttermin teil.

Inhaltlich ging es unter dem Titel „Raus aus unserer (Nachhaltigkeits-)Blase! Diversität als Chance für Netzwerke und Bildungslandschaften 2024“ vor allem um die Frage, wie sich die Diversität in der eigenen Einrichtung, im Netzwerk und bei den zu erreichenden Zielgruppen erhöhen lässt und welchen Mehrwert das für die Umsetzung der Transformation und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bieten kann. Zunächst führte Jennifer Gatzke in den Transformationsbereich „Menschliches Wohlbefinden, Fähigkeiten und soziale Gerechtigkeit“ der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und den dazugehörigen Transformationsbericht ein, um den Mehrwert und die Rolle von Diversität für den Nachhaltigkeitsdiskurs deutlich zu machen.

Danach widmeten sich die Teilnehmenden, moderiert von Frau Polat vom Verein Arc-en-ciel e.V., der Frage, welche Dimensionen von Diversität es gibt. Im Verlauf fokussierte die Veranstaltung auf Fragen zur Erhöhung der Diversität in den Dimensionen Kultur, geografische Herkunft, sozialökonomischer Hintergrund und Alter. Frau Polat beleuchtete die politische, die soziologische und wirtschaftliche Perspektive auf Diversität und legte dar, dass diversitätssensibles Arbeiten teilweise gesetzlich verankert und damit mehr als ein „Nice-to-Have“ ist. Als Beispiel nannte sie das Sozialgesetzbuch (SGBVIII) für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe.

In Kleingruppenphasen tauschten sich die Teilnehmenden über die Rolle und den Ist-Stand des eigenen Personalmanagements der Organisationen der Teilnehmenden aus und darüber ob in ihren Netzwerken bereits Organisationen vertreten sind, die Menschen mit verschiedensten Diversitätsmerkmalen repräsentieren bzw. als Zielgruppe ansprechen. Nach diesem Blick „nach Innen“ widmeten wir uns möglichen Fahrplänen zur Steigerung der Diversität in eigenen Netzwerken. Als konkrete Anlaufstellen und Ideen, um beispielsweise Menschen mit diversen geografischen Herkünften; Kulturen oder sozialökonomischem Hintergrund für Angebote anzusprechen und zu gewinnen, empfahl Frau Polat, die proaktive Kontaktaufnahme mit: Netzwerken für Integration- und Inklusionsarbeit, mit Beiräten für Migration und Integration, mit Moscheegemeinden (Kulturfeste besuchen), Kulturvereine / Migrantenselbstorganisationen und Sportvereine, mit Schulen/ Schulsozialarbeiter*innen oder Migrationsberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände.

Weiterhin sei es generell hilfreich auch Angebote der aufsuchenden Bildungsarbeit zu entwickeln, Flyer in nahegelegenen Wohnhäusern aufzuhängen, mehrsprachige Flyer zu Angeboten zu drucken und vor allem durch gezielte Einbindung von Multiplikator*innen sowie persönliche Ansprache Peer-to-Peer Verbindungen herzustellen. Frau Polat ermutigte die Teilnehmenden zu starten, auch wenn ggf. gewisse Unsicherheiten bestünden, den nur aus den dann gemachten Erfahrungen und Rückmeldungen könne man lernen und sich sowie seine Angebote weiterentwickeln.
Anschließend stellte Jennifer Gatzke den Teilnehmenden eine Methode und Ergebnisse einer im Rahmen der RENN.west Arbeit entwickelten Straßenumfrage vor, in der Menschen aus Kassel und Bad Karlshafen gefragt wurden, welche drei Wörter Sie mit einer „Guten Zukunft für alle Menschen in Deutschland“ verbinden oder was für eine „Gute Zukunft mit Blick auf die Umwelt“ wichtig sei. In der Straßenumfrage wurde besonders das Diversitätsmerkmal des Alters berücksichtigt. Die Ergebnisse aus der Umfrage können und sollten exemplarisch Anstoß zum Perspektivwechsel und zur Weiterentwicklung eigener Angebote geben, so Jennifer Gatzke.

In der darauffolgenden Ideenwerkstatt stellte Frau Polat drei konkrete Ideen vor, über welche Angebote oder Programme man mit Blick auf Nachhaltigkeitsfragen neue, weitere Zielgruppen gewonnen werden könnten. Hier nahm sie gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Schwimm-, ein Garten- und ein Festprojekt in den Blick. Der abschließende Blick in die Mentimeter-Umfrage zeigt: die Teilnehmenden konnten den Workshop inspiriert, nachdenklich, motiviert und informiert verlassen.

Delegation aus der koreanischen Stadt Gyeonggi-do besucht die ANU-Hessen

Am 18.04.2024 hat sich in der Arche Nova im Ökohaus Frankfurt eine Delegation aus Süd-Korea mit der ANU-Hessen zum Austausch über die Erfahrungen und Programme zur Entwicklung von Bildung für nachhaltige Entwicklung im urbanen Raum getroffen. Jennifer Gatzke, Aylin Altiparmak und Reiner Mathar von der ANU Hessen haben zunächst einen Einblick in die aktuellen Projekte und Programme des Landesverbandes und ausgewählter BNE Zentren in Hessen gegeben. Die koreanische Delegation zeigte großes Interesse an den verschiedenen schulischen Projekten. Insbesondere zu Projekten mit Urban Gardening Bezug rund um die Themen Biodiversität und Nahrungsmittelanbau gab es einen regen Austausch. Zum Beispiel erörterten wir gemeinsam die Frage, welche Rolle Schulgärten zur Gewinnung von Eltern für Naturthemen und bewusste Ernährung spielen können.

Besonders spannend fanden die Vertreterinnen und Vertreter, die in Gyeonggi-do gemeinsam in einem Fachbereich der Stadtplanung der kommunalen Verwaltung zusammenarbeiten, wie man auch Menschen jenseits des Schulalters für Fragen nachhaltiger Entwicklung begeistern und für Engagement mobilisieren kann. Hintergrund dieser Fragestellung sei ein Stadtentwicklungsprozess in Gyeonggi-do, der u.a. mehr nachbarschaftliches Miteinander fördern soll.

Hier konnten wir mit konkreten Beispielen in den Austausch gehen und insbesondere auch die hierzulande große Rolle und Möglichkeiten von Vereinen, z.B. Bildungs- und Sportvereine darstellen. Auf großes Interesse stießen die Kampagnen-Materialien zur Vermittlung der 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung der UN, wie das Wimmelbild zu Nachhaltigkeit im Sport, aber auch die Informationen zum Grünen Ring Hanau und der nachhaltige Stadtplan aus Hanau. Auch die öffentlichkeitswirksamen Angebote von Umweltlernen Frankfurt e.V. sowie Konzeptes rund um den Grüngürtel beeindruckten die Besucher*innen. Schließlich wurde auch die besonders nachhaltige Architektur des Ökohauses bestaunt. Für die Zukunft wurde ein weiterer Austausch verabredet.

Förderprogramm Bauernhof als Klassenzimmer im Rahmen des Klimaplans Hessen

Modulare online Fortbildung April- Juni 2024

Diese Fortbildung richtet sich an landwirtschaftliche Betriebe die Förderung von Besuchen von Schulklassen und anderen Gruppen im Rahmen des Klimaplans erhalten möchten.  Die Teilnahme ist neben der Einreichung einer Konzeption die Voraussetzung für die Gewährung der Förderung aus Mitteln des Landes Hessen

Angepasst an die zeitlichen Abläufe in den Betrieben bieten wir diese online-Fortbildung in drei Modulen an.

Modul I
19.4.2024, 13.30- 17.00 Uhr

13.30 Uhr
Begrüßung und  Einführung
Dr. Miriam Dangel / Reiner Mathar

13.45 Uhr
Einführung in den Themenbereich Ernährung – Landwirtschaft und Klima
Reiner Mathar ( ANU-Hessen)

14.45 Uhr
Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Meine Zugänge und erste Fragen zum Themenbereich
(Moderation und Feedback Reiner Mathar)

15.15 Uhr
Bildung für nachhaltige Entwicklung auch ein Thema für Landwirte

16.00 Uhr
Förderung durch den Klimaplan: Fördermöglichkeiten, Voraussetzungen und Abläufe
Dr. Miriam Dangel (Verein für Landvolkbildung)

16.30 Uhr
Fragen und Planung von Modul II – Terminfindung

Modul II
Erstellung des Antrages 

Bis 10.6.2024 Einreichung des Antrages bei Frau Dr. Dangel entsprechend des Fragebogens

Spätestens am 20. Juni 2024  17.30 – 19.30 Uhr online (der genaue Termin wird am Ende des ersten Moduls festgelegt)

17.30 Uhr
Begrüßung und kurze Einführung Dr. Miriam Dangel / Reiner Mathar

17.35 Uhr
Vorstellung der Anträge und geplanten Angebote durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ( 5-10 Minuten)
Reiner Mathar
Feedback durch das Team und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

19.00 Uhr
Letze Fragen und Ausblick Dr. Miriam Dangel / Reiner Mathar

 

Modul III
Prüfung des Antrages durch die Kommission aus ANU-Hessen, Bauernverband und HKM
Genehmigung der förderfähigen Anträge spätestens am 25.6.2024

Anmeldung bis zum 12.4.2024 unter: reiner.mathar@anu-hessen.de

Mit folgenden Angaben: Name, Betrieb, Kontaktdaten
Angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dann die online Zugangsdaten.

Neues Bildungsangebot der Sportjugend Hessen: Klimabildung und BNE im Sport

Nachhaltigkeit, Biodiversität oder Klimaschutz sind in aller Munde und werden vermehrt Themen für den organisierten Sport. So versteht sich auch die Sportjugend Hessen als Impulsgeberin, Unterstützerin und Ansprechpartnerin für hessischen Sportvereine zum Thema Nachhaltigkeit im Kinder- und Jugendsport in Hessen sowie in der hessischen Jugend- und Sportpolitik.

Eigens hierfür hat die Sportjugend Hessen ein Bildungsangebot erstellt, welches Klimabildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Sport anbietet. Zentral geht es darum, Menschen im Sport in Hessen in ihrem umweltbewussten Handeln zu stärken. Die Angebote richten sich an einzelne Personen aus Vereinen, aber auch an Gruppen von Übungsleiter*innen, Vorstände und alle weiteren interessierten Personen.

So können auch Seminarbausteine der Nachhaltigkeit im Sport für Vereine, Verbände und Sportkreise in Hessen individuell angeboten werden. Das Bildungsangebot besteht aus vier Seminarbausteinen mit je individuell anpassbaren interaktiven Workshops. Neben den Klimaspielen wird unter anderem auch das in Zusammenarbeit mit RENN.west entwickelte Wimmelbild verwendet, um sich dem Thema Nachhaltigkeit mit konkreten Ideen für die Praxis zu nähern. Auf dem Wimmelbild ist ein Sommerfest mit typischen und utopischen Vereinsszenen abgebildet. Über die vielen kleinen Situationen erhalten die Teilnehmenden einen niedrigschwelligen Zugang zu den SDGs (Sustainable Development Goals) und dazu was diese Ziele der Vereinten Nationen mit Sporttreibenden zu tun haben.

Darüber hinaus bietet die Sportjugend Hessen eine Fortbildung an, in der mittels konkreter Ideen und Methoden darüber aufgeklärt wird, inwieweit sich Organisationen im Sport grüner aufstellen können. Die Fortbildung richtet sich an alle Interessierten und bietet zudem Raum für den kreativen Austausch auf der gemeinsamen Suche nach neuen Ideen.

Weiterführende Informationen sowie Kontakt- und Anmeldedaten finden Sie unter folgender Seite: https://www.sportjugend-hessen.de/gesellschaft-und-politik/nachhaltigkeit-im-sport/