Am 9. Mai haben sich die Mitglieder des N-Forum Hessen in Kassel-Harleshausen getroffen. Passend zum Schwerpunktthema der Sitzung – nachhaltiges Bauen und Wohnen – hat das noch im Bau befindende Mehrgenerationenprojekt für gemeinschaftliches Wohnen von Kassel im Wandel e.V. als Veranstaltungsort gedient. Bei einer Führung durch den Neubau von dem Architekten Christoph Harney und der Vereinsvorständin von Kassel im Wandel Eva-Maria Gent wurden Aspekte des nachhaltigen Bauens ebenso thematisiert wie rechtliche Hürden des zirkulären Bauens oder soziale Organisationsformen von Wohnprojekten. Eine Zukunftswerkstatt baute auf der Auftaktsitzung des N-Forums erarbeiteten Herausforderungen auf, die einer Transformation in Hessen hin zu mehr Nachhaltigkeit in den Bereichen Bauen und Wohnen, Verkehrswende und Kreislaufwirtschaft im Weg stehen.
Interaktiv und in Kleingruppen wurden mögliche Lösungsansätze erarbeitet:
Auf kommunaler Ebene wurden als Verhinderungsursache für einer nachhaltige Bauwende fehlende Fachkräfte sowie der Unwillen zur Veränderung innerhalb von Verwaltungen definiert. Darauf könnten Veranstaltungsformate für Verwaltungsmitarbeitende zur Sensibilisierung und Weiterbildung reagieren. Auch veränderte Rahmenbedingungen für Bebauungspläne wurden für die Umsetzung innovativer Konzepte angeführt. Dass Bauen und Wohnen selten ein Bildungsthema sind, wurde als weitere Herausforderung benannt.
Gesamtgesellschaftliche politische Bildung, Partizipations- und Beteiligungsprozesse in Kommunen und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wurden als Lösungsansätze erarbeitet, um nachhaltige Wohn- und Bauideen in die Breite zu tragen. Auf ein fehlendes Wissen zu nachhaltigen Wohnweisen könne auch eine Broschüre zum nachhaltigen Wohnen reagieren, in der Best Practice Beispiele und Handlungsansätze für Mietende wie Hausbesitzer*innen kommuniziert werden. Die fehlende Sichtbarkeit von Akteur*innen, wurde als ein Hinderungsgrund für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft auf regionaler und kommunaler Ebene erfasst. Ausleihbars, Rostoff- und Baustoffbörsen könnten diese Problematik lösen, müssten allerdings strukturell gefördert werden.
In den Folgesitzungen sollen mögliche nächste Schritte zur Weiterentwicklung und Umsetzung dieser Ideen erarbeitet werden.